ASANA
So nennt man die die Körperhaltungen und -übungen im Yoga.
MUDRA – der Fingerzeig mit Wirkung
sind Gesten, die Energie lenken können. Am bekanntesten sind Mudras, die mit Händen und Fingern geformt werden. Übersetzt bedeutet Mudra „Das, was Freude gibt“ – „Mud“ heißt Freude, „ra“ geben . Es sind Körper und Geisteshaltungen zur Verdichtung und Lenkung der Lebensenergie.
Das häufigste Mudra beim Yoga ist sicherlich das Anjali Mudra, auch Namaskar Mudra genannt. Schon alleine die Ausführung – die Hände vor dem Herzraum zusammenlegen – unterstützt die innere Sammlung. Wenn du dann vielleicht noch bewusst den Kopf bzw. die Stirn ganz leicht, wenn auch nur Millimeter, den Händen zuneigst und dir den Raum zwischen Herzraum, Stirn und Händen vergegenwärtigst, dann kann das schon reichen in eine tiefe Empfindung zu kommen. Das Anjali Mudra ist im Yogaunterricht oft Teil der Begrüßung und Verabschiedung und wird häufig während des Om-Singens gehalten.
Ein weiteres oft angewendetes Mudra ist auch das Mudra des offenen Geistes – Jnana oder Chin Mudra. Bei diesem Mudra berühren sich Daumen und Zeigefinger, die restlichen Finger werden abgespreizt. Wenn sie mit der Handfläche nach unten praktiziert wird, wird sie Jnana Mudra genannt – zeigen die Handflächen nach oben, wird sie Chin Mudra genannt. Das Mudra ist das beliebteste Meditations-Mudra – nicht umsonst bedeutet Chin „uneingeschränktes Bewusstsein“. Das Chin/Jnana Mudra lässt den Übenden innerlich friedlicher und harmonischer werden und verstärkt in Kombination mit regelmäßiger Meditation die intuitive Weisheit des Übenden.
Grundsätzlich wirken Mudras mit den Handflächen nach unten eher erdend, solche mit den Handflächen nach oben symbolisieren, dass Inspiration von einer höheren Stelle empfangen werden soll.
MANTRA – Klangschwingungen für die Seele
Sind heilige Klänge, die den Geist reinigen und frei machen. In der Mantra Bedeutung wecken die wunderbaren Klangerlebnisse heilsame Gefühle wie Liebe, Zufriedenheit, Gelassenheit und Freude. Mantras sind Silben, Worte oder Verse der Kraft, stärken die Selbstheilung, dringen durch das Rezitieren in unser Bewusstsein und befreien es von negativen Einflüssen. Wir können ein Mantra sprechen, denken, singen, flüstern oder summen. Das wohl bekannteste ist „Om“. Oder aber auch die, die einen Gott oder Avatar bezeichnen – z.B. „Om namah sivaya“ zur Verehrung Shivas oder das tibetische „Om mani padme hum“ = „Juwel im Lotus“.
NADIS
sind die feinstoffliche Kanäle, die den ganzen Körper durchziehen, in denen die Lebensenergie → Prana zirkuliert. In unserem Körper haben wir ungefähr 72.000 Nadis. Wenn alle Nadis wunderbar frei sind und einwandfrei funktionieren, dann geht es uns gut. Da wir aber das ein oder andere kleine Problemchen mit uns herum tragen, müssen bei den meisten Menschen die Nadis mit Hilfe von Pranayama gereinigt werden. Sushumna gilt als zentraler Haupt-Nadi und verläuft vom Beckenboden durch den Spinalkanal unserer Wirbelsäule bis zum Schädeldach.
NADI SHODANA
„Wechselatmung“, auch Anuloma Viloma Atemübung zur Reinigung der → Nadis
NAMAS(TE) – VEREHRUNG DIR !
Auch „Namasté“ stammt aus dem indischen Sanskrit. Der Begriff setzt sich zusammen aus den Silben nama (verbeugen), as (ich) und té (du). Übersetzen lässt sich Namasté also mit „Verbeugung zu dir“ oder „Ich verbeuge mich vor dir“. Damit drückt man Ehrerbietung aus und erkennt die Anwesenheit des Gegenübers dankbar an.
Das Wort NAMASTE wird meist laut gesprochen, kann aber einfach auch nur durch eine Gestik ausgedrückt werden, dem – Anjali Mudra – dem Aneinanderlegen der Handflächen vor der Brust oder, um beim Yoga-Wortschatz zu bleiben, dem Herz-Chakra. Es soll dir Energie verleihen, da durch die Geste beide Gehirnhälften miteinander vereint werden. Namasté wird dann ausgedrückt, indem man mit geschlossenen Augen den Kopf Richtung Herz neigt, also eine angedeutete Verbeugung macht. Wenn du schon einmal Yoga gemacht hast, kennst du das wunderbare Gefühl der Ruhe, das sich während der Praxis einstellt.
Namasté drückt im Grunde all das aus, was Yoga bewirken kann: Dankbarkeit, Selbstliebe, das Finden und Bewahren von eigener Energie, Respekt und Achtsamkeit – ein kleines Wort mit großem Inhalt also. In diesem Sinne: Namasté!
OM (AUM) – DIE HEILIGE URSILBE
OM ist die heilige Silbe der Hindus und Buddhisten. Die wörtliche Übersetzung lautet: „Ich Bin“ und symbolisiert Sein und Bewusstsein in jeglicher Form. Om ist der heilige Klang des Universums, Ursprung aller Existenz – der UR-KLANG. Das Mantra OM ist harmonisierend und zentriert uns.
Wann und warum sagt man Om?
Du kennst Om wahrscheinlich als schmückendes Element in Form der Sanskrit-Schreibweise, oder auch von der Yogastunde. Vor und nach dem Yoga wird nämlich oft Om gesagt, um die Praxis einzuläuten bzw. abzuschließen. Wenn du dir einmal langsam ein Om vorsagst, wirst du sofort die Schwingungen bemerken, die dabei im Körper entstehen. Im Yoga soll diese Vibration das Bewusstsein für die Meditationspraxis wecken und Einklang für Körper, Geist und Seele herstellen.
Herkunft von Om
Die kleine und doch so wichtige Silbe besteht aus den drei Buchstaben A, U und M, welche charakteristisch für die drei Veden sind. Die Veden („Wissen“) sind religiöse Texte des Hinduismus und wurden zuerst in sehr alten indischen Schriften erwähnt, den Upanishaden.
Diese drei Buchstaben stehen entweder für die drei Götter Vishnu (A), Shiva (U) und Brahma (M) oder werden als Symbole für drei Bewusstseinszustände verstanden: A bedeutet Wachen, U steht für Träumen und M für Tiefschlaf. Hinzu kommt ein vierter Zustand, nämlich Stille. Eigentlich besteht Om also nicht aus drei, sondern aus vier Teilen, von denen man aber logischerweise bei der Aussprache nicht alle hört.
Was bedeutet Om genau?
Eine genaue wörtliche Übersetzung für Om gibt es nicht wirklich, grob gesagt drückt man damit aber aus: „Alles, was gewesen ist, was ist und noch sein wird.“ Om steht also gleichzeitig für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – ganz schön viel Inhalt für so eine kurze Silbe! Wie schon gesagt, gilt Om quasi als Urklang, also als jener Laut, der allen anderen vorausgeht. Im Hinduismus ist Om damit der Klang der Schöpfung. Om ist also weniger ein Wort als vielmehr eine Silbe, die als Mantra eingesetzt wird und dabei helfen soll, sich des eigenen Geistes bewusst zu werden und im Moment anzukommen. Das chanten von „om“ kann wunderbar sein – wenn man sich einmal darauf einlassen mag. Probiert es einfach mal…
PRANA
Lebensenergie, Lebenskraft
PRANAYAMA – DIE
ATEMKONTROLLE
ist ein ganz wesentlicher Teil der Yoga-Praxis. Prana, die Lebensenergie, leitet uns durch die körperliche Yogapraxis und kann die einzelnen Übungen vertiefen. Der Begriff setzt sich zusammen aus Prana (Lebensenergie/Atmung) und Ayama (beherrschen, kontrollieren). Pranayama bedeutet also schlicht und einfach, die Lebensenergie zu kontrollieren, und das geschieht durch Atemübungen. Yoga kommt insofern ins Spiel, als die Körperübungen (Asanas) an der Atmung ausgerichtet sind und dadurch unterstützt werden. Damit steht beim Yoga die Atemtechnik grundsätzlich noch vor der körperlichen Bewegung. Lange Rede, kurzer Sinn: Wie du dich fühlst, kannst du maßgeblich durch die richtige Atmung beeinflussen.
SURYA NAMASKAR(A) – DER SONNENGRUSS
ICH GRÜSSE DAS LICHT!
DIE Basis-Übungsreihe eigentlich aller Yoga-Übungen. Bestehend aus bis zu zwölf dynamisch ausgeführten Stellungen.
Sehr energetisierend – vor allem am Morgen!
SHAVASANA – WUNDERVOLLE ENDENDSPANNUNG
Sehr beliebt bei den Yogis die s.g. Totenstellung, also völlige Regungslosigkeit – diese Asana wird immer am Ende der Yoga-Praxis eingenommen und auch als Endendspannung bezeichnet.
HATHA YOGA – DER KLASSIKER
Geeignet für Einsteiger
Charakter: Sanft-entspannend
Im Grunde sind alle im Westen beliebten Yogastile (Ashtanga, Iyengar, Jivamukti, Vinyasa, etc.) auf dem Hatha Yoga begründet, denn im Grunde heißt der Begriff erst einmal nicht viel mehr als Yoga- Praxis mit Körperübungen. „Ha“ steht dabei für Sonne und „Tha“ für Mond und deren Vereinigung erweckt die sagenhafte Kundalini, die verborgene Schlangenkraft. Wichtigstes Lehrbuch ist die „Hatha-Yoga- Pradipika“ oder „Hathapradipika“, ein Text aus dem 15. Jahrhundert. In ihr sind die Techniken beschrieben, wie der Körper zum Erreichen der existenziellen und spirituellen Ziele des Yoga eingesetzt werden kann: Asanas, Pranayama und Meditation. Hatha Yoga, wie es von vielen Yogalehrern unterrichtet wird, ist meist eine sehr individuelle Form des Unterrichts, die sich aus der eigenen Ausbildung und Praxis zusammensetzt. Es stehen eher die Zeit mit sich und dem eigenen Atemund Körper, Entspannung und die wohltuende, sanfte Körperarbeit im Mittelpunkt.
YIN YOGA – MIT OHNE YANG
Geeignet für: Durchhaltevermögende
Charakter: Sanft-dehnend
Oh wie wunderbar! Endlich ein Gegenpol zu den vielen dynamischen Stilen… Paulie Zink und später sein. Schüler Paul Grilley schufen eine durchaus intensive Stilrichtung – aber ohne Krafteinsatz (Yang), aber dafür mit viel Erdung und Ruhe (Yin). Die Asanas werden so passiv wie möglich, also ohne Muskelkraft, aber möglichst lange (3 bis 5 Minuten) gehalten,um wirklich loszulassen und in die Asana hinein zu sinken. Bindegewebe und Faszien werden intensiv gedehnt und gelöst, die Lebensenergie kann fließen. Herrlich…